Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.
Konzept Wilzschhaus Nostalgie-Express

Wilzschhaus Nostalgie-Express: Der zukünftige Personenzug des FHWE

aktualisiert Januar 2017

Foto: FHWE

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Der Wilzschhaus Nostalgie-Express soll der zukünftige, historische Personenzug des FHWE werden - bestehend aus wirklich historischem, klassischem Fahrzeugmaterial von vor 1945 und für den Verkehr auf der Strecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Muldenberg.

Wozu braucht man in Wilzschhaus einen Personenzug?

Die Notwendigkeit der Schaffung eines „richtigen” Personenzuges ergibt sich für den FHWE aus verschiedenen Grundgegebenheiten und Umständen. Bisher kann der Verein Schienenverkehr nur auf dem Abschnitt Schönheide Süd - Hammerbrücke der Regelspurstrecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Muldenberg und ausschließlich in Form des Wernesgrüner Schienen-Express anbieten.

Die Tatsache, dass die Regelspurstrecke Schönheide Ost - Muldenberg durch den Ausbau der Anschlussweiche in Muldenberg seit 1997 eine Inselbahn ist und der Umstand, dass der FHWE um das Jahr 2005 herum noch über keine „richtigen” Eisenbahnfahrzeuge verfügte, führten zur Kreierung der Motor-Draisine Wernesgrüner Schienen-Express (WEX) in offener Bauweise. Der WEX entsprach den Möglichkeiten des FHWE per Stand 2005, um die Teilstrecke Schönheide Süd - Hammerbrücke überhaupt erst einmal möglichst zeitnah reaktivieren zu können. Es dauerte dann zwar noch bis Juni 2007, bis der WEX tatsächlich erstmals Fahrt aufnehmen konnte bzw. bis Frühjahr 2008, dass die erste offizielle Fahrsaison begann. Aber seither hat sich der Wernesgrüner Schienen-Express zu einem Erfolgsmodell entwickelt.

Wernesgrüner Schienen-Express: Notwendigkeit zur Weiterentwicklung

Foto: FHWE

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So beliebt der WEX auch ist und so sehr dessen Fahrgastzahlen für die Intensivierung der Wiederbelebung der Regelspurstrecke Schönheide Ost - Muldenberg sprechen, so sind diesen Bemühungen doch deutliche Grenzen gesetzt, so lange sich diese rein auf der Fahrzeugbasis des Wernesgrüner Schienen-Express gründen. Weitere Fortschritte bei der Reaktivierung der Regelspurstrecke Schönheide Ost - Muldenberg sind nur möglich, wenn eine stabilere Fahrzeugbasis als der WEX geschaffen wird!

Der Wilzschhaus Nostalgie-Express ist der nächste Schritt zur Weiterentwicklung der Strecke Schönheide Ost - Muldenberg.

Schlechtwettervariante zum Wernesgrüner Schienen-Express

Foto: FHWE

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Ein Hauptargument für die Schaffung eines „echten” historischen FHWE-Personenzuges in Form des Wilzschhaus Nostalgie-Express ist, dass der Wernesgrüner Schienen-Express ein reines Schönwetterfahrzeug ist. In bisher neun vollen Fahrtperioden des WEX zwischen 2008 und 2016 hat sich heraus kristallisiert - und wen verwundert dies: Bei sehr gutem Wetter ist der WEX brechend voll mit Fahrgästen belegt und die vorhandene Sitzplatzkapazität reicht an solchen Tagen kaum aus. Ist das Wetter jedoch kühl und regnerisch, bleibt der Wernesgrüner Schienen-Express naturgemäß fast leer.

Glaubt man den Prognosen renommierter Wetterforscher, dass das Wetter aufgrund des Klimawandels in den mitteleuropäischen Mittelgebirgsregionen, etwa in den Bundesländern Sachsen, Thüringen und Bayern zukünftig im Sommer tendenziell kühler und verregneter werden soll, wird umso schneller deutlich, dass es dringend geboten ist, für die Strecke Schönheide Ost - Muldenberg eine witterungsunabhängige Alternative zum Wernesgrüner Schienen-Express zu schaffen.

Der erste „richtige” Museumszug in Sachsen

Foto: FHWE

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Ein weiteres schwerwiegendes Argument für die Schaffung des Wilzschhaus Nostalgie-Express ist: Dieser Zug wäre aus FHWE-Sicht der erste „richtige” und damit einzige klassische, regelspurige Museumszug in Sachsen - wenn man die Messlatte am Alter und am „Klassik-Faktor” des Wagenmaterials anlegt.

Eisenbahn-Nostalgiefahrten gibt es auf dem Gebiet der ehemaligen DDR seit zirka 1970 - also seit rund 45 Jahren. In den 1970er und 1980er Jahren war stets unstrittig klar, was unter historischer Eisenbahn zu verstehen ist: Natürlich Dampflokomotiven und bei den Wagen wirklich klassisches Fahrzeugmaterial, sprich Altbau-Wagen aus den Zeiten der Länderbahnen oder der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft in nicht rekonstruiertem Originalzustand. Die Deutsche Reichsbahn manifestierte diese Philosophie zu DDR-Zeiten in stilreinen, originalen Traditionszügen wie dem Zwickauer Traditionseilzug, dem Veltener Traditionszug oder auch mit den Fahrzeugen der damaligen Traditionsbahn Erfurt West. Auch Anfang der 1990er Jahre, also längst zur Nachwendezeit lautete das Motto - nun schon bei Eisenbahnvereinen - im Rahmen so genannter Plandampfaktionen noch: Originalität und der „Klassik-Faktor” des eingesetzten Fahrzeugmaterials haben absolute Priorität.

Doch in den letzten 20 Jahren, etwa seit Mitte der 1990er Jahre, hat ein bestimmter Trend bei den sächsischen Regelspur-Museumsfahrzeugen eingesetzt: Der Fokus ging weg von wirklich historischem Fahrzeugmaterial und hin zu relativ modernen Loks und Wagen, welche aus DDR-Produktion stammen, die nicht selten gerade einmal in den 1970er oder 1980er Jahren fabrikneu waren, die modernen Konstruktionsmerkmalen und Bauweisen entsprechen und noch um 1995 im ganz normalen Plandienst der Deutschen Bahn AG standen - ja teilweise sogar noch bis Anfang der 2000er Jahre. Es ist nicht immer nur der reine Geschmack, sondern oftmals sind es auch ganz pragmatische Praxisgegebenheiten, welche die Betreiber solcher „historischer” Eisenbahnfahrzeuge dazu bewegen, lieber relativ moderne Loks und Wagen, als echtes historisches Fahrzeugmaterial vorzuhalten. Die Motive können hier in der freizügigen Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge liegen oder in deren Unterhaltskosten oder in deren Vermarktungsfähigkeit außerhalb des Museumsbahnbereiches - doch dies sind keine kulturellen, sondern rein betriebliche bzw. betriebswirtschaftliche Parameter.

Auf diese Art und Weise hat sich in den letzten 20 Jahren der folgende Zustand herausgebildet: Wohin das Auge blickt - von Ost- über Mittel- bis Westsachsen - bei betriebsfähigen, regelspurigen Museumswagen handelt es sich in recht monotoner Art und Weise um Wagen der Gattungen Bghw, Bom, By u.ä. Mit Aluminium-Übersatzfenstern, mit Tonnendächern und mit Gummiwülsten anstatt klassischer Aufstiegsbühnen an den Wagenenden, so wie moderne Eisenbahnfahrzeuge halt nun einmal aussehen.

Was dabei im Freistaat Sachsen nahezu komplett auf der Strecke geblieben ist, das ist die Erhaltung wirklich historischer, betriebsfähiger Regelspurwagen. Es gibt hier den Windbergbahn-Aussichtswagen aus Dresden und den Altenberger Wagen der ISEG, aber das war es dann auch schon. Von diesen beiden positiven Ausnahmen einmal abgesehen gibt es in Sachsen keine betriebsfähigen Altbau-Regelspurpersonenwagen.

Wirklich historische Museumszüge auf 1.435 mm-Spur mit Fahrzeugmaterial von vor 1945 existieren in verschiedenen Bundesländern und Regionen Deutschlands - beispielsweise in Thüringen mit dem „Donnerbüchsen”-Zug der Rennsteigbahn, in Sachsen-Anhalt mit dem DRG-Museumszug der Dampfzug-Betriebs-Gemeinschaft Loburg, in Berlin mit dem Reichsbahn-Zug der Berliner Eisenbahnfreunde, in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Schweriner Traditionszug, in Nordrhein-Westfalen mit dem Preußenzug der Mindener Museumseisenbahn oder in Niedersachsen mit dem Reichsbahnzug von 1928 der Dampfzug-Betriebs-Gemeinschaft Hildesheim. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Wo es keinen einzigen, derartigen Regelspur-Museumszug gibt, das ist Sachsen. Ganz Sachsen.

Hervorragende Aufarbeitungen von Originalfahrzeugen gibt es in Sachsen ausschließlich im Bereich der Schmalspurbahnen. Hier existieren in Jöhstadt, in Schönheide Mitte, in Radebeul, in Hainsberg, in Jöhstadt, in Zittau nach strengen Maßstäben vorbildlich restaurierte Wagenzüge verschiedenster Epochen. Unbestritten: Sachsen ist das Land der Schmalspurbahnen - aber es ist bei weitem nicht nur das Land der Schmalspurbahnen. Denn trotz der vielen Schmalspurbahnen machten diese auch während der Zeit ihrer größten Ausdehnung niemals mehr als rund 15 % des sächsischen Eisenbahnnetzes aus. Sachsen ist aber auch das Land eines der dichtesten regelspurigen Eisenbahnnetze - unter anderem deshalb braucht Sachsen auch einen historischen Regelspurpersonenzug - und zwar einen „echten” historischen Zug, der aus wirklich klassischem Altbau-Fahrzeugmaterial besteht. Dieser Museumszug wird der Wilzschhaus Nostalgie-Express.

Aus welchen Fahrzeugen der Wilzschhaus Nostalgie-Express bestehen soll, lesen Sie auf den einzelnen Fahrzeugseiten, die über die Spendenseite ZUG UM ZUG ZUM ZUG erreichbar sind. Bitte helfen auch Sie mit, den Wilzschhaus Nostalgie-Express Realität werden zu lassen. Benötigt wird auch Ihre Spende!

Erzgebirgssparkasse
IBAN: DE70 8705 4000 3667 0000 99
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Kontoinhaber: FHWE e.V.
Verwendungszweck: ZUG UM ZUG ZUM ZUG


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